Monatsarchive: August 2013

4 von 54

Am letzten Wochenende ging die CSDb Font Creation Competition 2013 zu Ende. 54 Fonts und weitere neun außer Konkurrenz wurden eingereicht. In den letzten Stunden gab es noch ein paar merkwürdige Effekte beim Voting zu beobachten. Didi schreibt dazu „Interestingly short before voting deadline some 1 votes appeared on several entries and just vanished a few minutes later.“ Offenbar wurde da zur „Optimierung“ der Plazierung eigener Fonts bei anderen massiv runtergewertet. Während die Einser Bewertungen zurückgezogen wurden, blieben andere Bewertungen mit 2 oder 3 stehen und gingen in das Endergebnis ein. Auch wenn man sich über Geschmack nicht streiten kann (wie sonst hätte der Sardonic Font Platz 2 belegen können), sind diese absichtlichen massiven Abwertungen in der Votestatistik sofort erkennbar.

Votestatistik Japan Font

Auch meine Fonts waren davon betroffen. Die verbesserte Version 2 des Japan Fonts hatte insgesamt weniger Stimmen erhalten und war daher für diese Manipulationen anfälliger, was dann dazu führte, dass der schönere Font nur Platz 7, das Original aber einen guten 4. Platz belegte.

CSDb Font Competition Results

Vielleicht sollte man für Compos bei CSDb-Bewertungen den obersten und die untersten drei Bewertungen rausrechnen, um den Einfluß von gezielten Manipulationen zu minimieren. Damit gäbe es ein Mittel gegen Selbsthochwertungen und Abwertungen durch fiese Konkurrenten und damit ein faireres Ergebnis. Allen Manipulationsversuchen zum Trotz wurde der Font Like Razors Thru Flesh von Wacek zum überlegenen Sieger gekürt. Diesen Font hatte ich schon in meinem ersten Posting zur Competition als einen der Favoriten vorgestellt.

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Unmenschlicher Schall

RETRO #28Auf der Bunkerparty nutzte ich einige (seltene) ruhige Minuten, um mal einen Blick in die mir kurz zuvor gelieferte GO64! 04-06/2013 (RETRO #28) zu werfen. Das Titelbild und die Schlagzeile SONIC, sollen hier nicht nur auf den Namen einer Computerspielfigur hinweisen – dem blauen Igel sind 6 Seiten gewidmet – sondern vor allem im wörtlichen Sinne verstanden werden.

Das halbe Heft beschäftigt sich mit Schall (sonic); mit von Computern generiertem Schall in all seinen Varianten. Vom Belauschen der Relais bis zum Pipen und Rauschen der Röhren. Vom Kassettenrecorderfiepen über BasiCode hin zu Soundchips, MIDI und Synthesizern. Diese umfangreiche Zusammenstellung zum Thema „Geräuschentwicklung von und mit Computern“ ist zwar nicht vollständig – wie sollte das auch gehen – doch in dieser Form sicherlich einmalig und lohnt allein schon die Anschaffung des Heftes.

Leider hat sich – meiner Meinung nach – auf Seite 13 im Kasten mit der Überschrift „Sound ohne Soundchip“ ein unnötiger kleiner Fehler eingeschlichen (ja, ja, ich kann’s nicht lassen).  Dort steht: „Dass der TRS-80 weder über einen Soundchip noch über einen eingebauten Lautsprecher verfügte (letzterer fand sich sowohl beim Apple II als auch beim PET, die zeitgleich erschienen), machte den Rechner scheinbar unfähig für jede Soundausgabe.“

Zeitgleich, das heißt hier im Jahr 1977, denn es geht um den TRS-80 Model 1. Zum TRS-80 kann ich nichts sagen, ich hatte nie einen. Beim Apple halt ich mich mal raus. Aber der PET 2001 (und nur um den geht es im Jahr 1977) hatte keinen Lautsprecher solange dieser nicht von Bastlern nachgerüstet wurde. Auch die Rechne der 3001 Series hatten keinen serienmäßigen Lautsprecher. Erst die Geräte mit der Universalplatine (CBM 40xx und CBM 80xx) besaßen „Onboardsound“. Insofern nahmen sich TRS-80 und PET nichts.

Zu erwähnen wäre noch, dass die Macher des RETRO-Magazins eine Umfrage unter den Lesern gestartet haben und dort nach Wünschen und Meinungen fragen. Zudem werden alte Leserbeiträge (z.B. BASIC-Programme) gesucht, die zwischen 1970 und 1990 für andere Zeitungen geschrieben wurden. Dazu soll es dann eine Autorenstory geben. Wer seine alten Machwerke noch nicht entsorgt hat und etwas zur nächten RETRO beitragen möchte, kann sich per eMail melden.

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30 Jahre c’t Magazin

Eines der renomiertesten deutschsprachigen Computermagazine feiert dieses Jahr ein besonderes Jubiläum. Seit dreißig Jahren gibt es nun das c’t Magazin. Aus diesem Anlass werden 30 Ausgaben der c’t für 30 Tage zum freien Download angeboten. Mit dabei die Erstausgabe vom Oktober 1983 und die dickste c’t aller Zeiten von 1997.

CeeTee-Demo von Doc Snyder

Anlässlich des bevorstehenden 30. c’t-Geburtstags wurde unter anderem auch ein Wettbewerb unter dem Titel „Browser-Zauber“ veranstaltet.  Ziel war es, eine selbstlaufende Grafikdemo für Webbrowser zu programmieren.

Die Gewinner stehen jetzt fest. Den dritten Platz belegte Axel Wallau aka Doc Snyder mit einer Demo im typischen C64-Stil (hier als Video).

Man beachte dabei auch die „Greetings“ im Textscroller. Schön zu sehen, wie „oldschool“ noch heute begeistern kann.

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Bunkerparty 2013: Das Nichts

So, nachdem ich mich unter der Dusche ausgiebig entbunkert habe, schnell noch ein paar Zeilen für die, die es mal wieder verpasst haben. Diesmal war es nicht ganz so fulminant wie 2011 mit dem verrückten Alvin Atombender oder so richtig bombig wie letztes Jahr aber trotzdem erwartete die Gäste wieder ein unvergessliches Erlebnis!

Als ich am Freitag Nachmittag ankam, war natürlich mal wieder die Türklingelanlage am Bunker defekt. Nach dem Druck auf die Klingeltaste konnte man den Klingelton auf der Straße mithören. Erst nahm keiner ab, dann kam ein lauter Besetztton, der so langsam die Nachbarschaft an die Fenster trieb. Ich verzog mich vorsichtshalber wieder in mein Auto, wollte ich doch nicht als Verursacher des Dauernervlärms mit faulem Obst beworfen werden.

Nach einiger Zeit: Stille! Diese war allerdings komplett, denn erneute Klingelversuche führten zu nichts (nun war „Das Nichts“ Thema der Party, aber sooooo hatte ich mir das nicht vorgestellt), kein Ton kam aus der Anlage und niemand öffnete. Wie ich später erfuhr, benötigt die Telefonanlage nach einem „Absturz“ eine gefühlte Ewigkeit bis sie wieder hochfährt und in der Zeitspanne ist alles tot. Tja, das sind die Tücken der modernen Technik. Mit einem Ziegelstein als Türklopfer hätte man diese Probleme nicht. Irgendwann funktionierte die Anlage wieder und – oh Wunder – man erhörte mich und ließ mich ein.

Eingang zum Bunker in Bochum Werne Die goldene Tür Vergoldeter Treppenhandlauf

Der Bunker hatte seit dem letzten Jahr ein paar kosmetische Veränderungen erfahren. Das innere Sicherheitsschott war in Goldbronze gestrichen und auch das hinführende Treppengeländer passend verschönert. Die Schlafräume waren diesmal im ersten Stockwerk, das darüberhinaus jedoch noch nicht betretbar ist und teilweise einer Trümmerwüste gleicht. Die drei Schlafräume waren allerdings ordentlich hergerichtet und gesäubert. Ich habe mich gleich mal im Ersten eingerichtet. [Nachtrag: Aufgrund staatsforstabsägender Schnarchgenossen musste ich den Raum spät nachts verlassen und in Raum 3 umziehen. Mord wäre allerdings auch eine Alternative gewesen.]

Es gab aber noch mehr Überraschungen! Der kleine Küchenraum im zweiten Stock war von allem Gerümpel befreit worden und erstrahlte in neuem Glanz mit Einbauküche und Essecke. Im Flur davor fand sich ein immer gefüllter Kühlschrank, daneben ein Samowar für Teetrinker und ein Kaffeevollautomat der Luxusklasse. Die Küche wurde natürlich auch genutzt und lieferte eine schmackhafte Verpflegung.

Zur Party waren ca. 20 Gäste erschienen. Neben den üblichen Verdächtigen vom Dienstagstreff auch die Gruppe Mayday! und einige andere mehr oder weniger altbekannte Gesichter.

Dank Skern und Tixiv (und seiner Profi Lötstation) habe ich jetzt einen funktionsfähigen C64. Der CeVi fiel mir vor der Fahrt zum Bunker beim Wühlen in einer Kiste in die Hände. Nachdem mir ein Kellertreppenfunktionsschnelltest zeigte, dass er ein Bild auf einen Monitor zaubern kann und 10 print „Hallo!“ korrekt ausführte, entschloß ich mich erstmals einen C64 mitzunehmen. Im Bunker stellte sich dann allerdings heraus, dass der Rechner nur eine Textfarbe hatte: Gelb. Das mag für GEOS genügen wird aber sonst im Allgemeinen als unzureichend angesehen. Jetzt hat er ein neues Farbram und kann wieder bunt. Ganz nebenbei hat er jetzt auch noch ein JiffyDOS-Umschalt-Kernal. Diese ganze OPEN15,8,15-Tipperei ist mir nämlich ein Graus. Da ich noch genügend unverbaute original JiffyDOS-ROMs herumliegen habe, sollte auch die Lizenzfrage geklärt sein.

Reparaturwerkstatt Softwareentwicklung

Mac Bacon, für den es die erste Party war, hat die aktuelle Entwicklung eines Programm-Launchers vorgestellt. Das Programm soll sich auf einer 1571-Diskette auf (der bis auf einen BAM-Block freien) Spur 53 „verstecken“ und kann mit BOOT gestartet werden. Eine Verwendung als „normales“ Programm ist auch möglich, da das Programm dank eines Programmierttricks sowohl beim Aufruf als BASIC-Programm als auch (via BOOT) direkt als Maschinenroutine lauffähig ist. Das ganze kommt, wie der Autor selber anmerkt, 25 Jahre zu spät. Aber besser spät als nie.

Aus nicht nachvollziehbaren Gründen war es mir mal wieder nicht gelungen etwas sinnvolles für die Mixed Compo vorzubereiten. Irgendwie war mir die Zeit davongelaufen. Also musste ich mir während der Party etwas aus den Fingern saugen und es ist mir „Nichts“ eingefallen.

Nachdem ich meinen Compobeitrag, der später zurecht den letzten Platz belegte aber immerhin die meisten Lacher hatte, fertig hatte, kümmerte ich mich mal wieder um ein älteres Projekt. Aus unklaren Gründen wollte die Datenübertragung zum VDC nicht fehlerfrei gelingen solange die SuperCPU im 20 MHz-Modus war. Normalerweise funktioniert das einwandfrei. Inzwischen bin ich mir sicher, dass es an der Punktverdoppelung liegt, die einen 40-Zeichenmodus beim VDC ermöglicht. Irgendwie wird dadurch das Timing des VDCs so verändert, dass er mit den 20 MHz der SuperCPU nicht mehr zurecht kommt. Die genauen Gründe gilt es noch zu ermitteln. Vorerst muss ich jedoch den Prozessortakt bei allen I/O-Operationen mit dem VDC gezielt runterfahren. Das ist höchst suboptimal.

Compoergebnisse Der Sieger!

Neben der Mixed-Compo, die Spider-J knapp vor Groepaz für sich entscheiden konnte, wurden auch Game-Wettbewerbe ausgetragen. Alle Gewinner wurden am letzten Partytag mit Preisen geehrt und frenetisch bejubelt. Gegen 14 Uhr – und nachdem alle ausgelegten Exemplare der LOAD vergriffen waren – haben dann die letzten Gäste die Party verlassen. Nur für das Orgateam und seine Helfer war der „Spaß“ noch nicht vorbei. Ihnen gilt unser Dank für ihre Mühe und diese gelungene Party.

Mehr Bilder von der Bunkerparty gibt es auf C128.Net.

Aktualisiert und Ergänzt am 23.08.3013

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Und noch’n Font

Die CSDb Font Creation Competition 2013 geht dem Ende entgegen. Bis zum 17. August können noch Beiträge eingereicht werden. Eine Woche später endet die Bewertungsphase. Ich habe mich daher erneut hingesetzt und einen meiner Lieblingsfonts aus der MyChar-Fontsammlung in sein 2 x 2-Pendant umgewandelt. CW Rounded ist schnörkellos und gut lesbar:

Font CW Rounded

Desweiteren habe ich eine zweite Version des Japan Fonts erstellt. Dazu habe ich das X komplett umgestaltet und die Striche bei K, Q, R und Y wurden etwas schmaler ausgearbeitet. Außerdem ist das W jetzt an einer Seite abgerundet. Wer findet die letzte Änderung? Der neue Font heißt einfach Japan Font 2×2 v2:

Japan F ont 2x2 Version 2

[Editiert am 16.08.2013]

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OL Compo: Lebenszeichen

Vor etwa 10 Tagen erreichte mich ein erstes Lebenszeichen von der OL Compo. Shaun schrieb alle Teilnehmer (mit Beiträgen für den C128) per eMail an und lieferte eine erste Bewertung der „C128 only“-Beiträge ab. Das PDF-Dokument kann hier direkt eingesehen werden, die zugehörigen Programme und Begleittexte befinden sich in einem ZIP-Archiv.

Bild des mit Sprites ergänzten Irrgarten-Löser-Programms von LightfootScreenshot des mit Sprites ergänzten Irrgarten-Löser-Programms von Lightfoot (Quelle: Leichtfuß, Forum64)

So wie es aussieht, hat Lightfoot (aka Leichtfuß) beste Chancen diese Compo mit seinem innovativen Irrgarten-Löser für den C128 zu gewinnen. Der finale Artikel mit allen Bewertungen (auch für andere Systeme) wird in einer der nächsten Commodore Free erscheinen.

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Acht Joysticks am C64

Als ich vor jetzt gut zwei Wochen im Forum64 die Meldung über eine Hardware zum Anschluß von 8 Joysticks am C64 las, musste ich sofort an meine eigenen Überlegungen zu genau diesem Thema denken. Im Gegensatz zur Inception genannten Hardware von Ray und PCH (Petr Chlud), die über einen auf der Anschlußplatine befindlichen Prozessor die Signale eines Joystickports auf acht Ports multiplext, dachte ich nur an eine simple Userport-Multiplex-Lösung. Über eine Skizze bin ich aber nie hinausgekommen. Allerdings habe ich im Keller noch eine Tüte mit acht original Atari-Joysticks liegen, die ich mir damals vorsorglich zugelegt hatte.

Das ganze liegt inzwischen wohl 15 Jahre zurück und Auslöser der Überlegungen war „Ultimate Tron II“ von Oliver Stiller. Dazu muss man wissen, dass dieses Spiel bei jeder Hobby & Elektronik (H&E Computermesse in Stuttgart) vom „Standpersonal“ der CCL gezockt wurde. Natürlich erst nach dem Messerummel, also abends. Da dieses Spiel von bis zu sechs Personen gleichzeitig gespielt werden kann war es einfach ideal. Die Verrenkungen, die erforderlich waren, damit sechs Spieler gleichzeitig jeweils zwei Tasten bedienen konnten, erzeugten zusätzliche Heiterkeit und führten zu einem gewissen Kultstatus des Spiels. Für eine öffentliche Vorführung war das allerdings nicht geeignet. So entstand die Idee das Spiel für acht Joysticks umzuschreiben und die erforderliche Hardware zu basteln. Naja, bei der Idee ist es gebleiben.

Inception Board (Bildquelle: http://www.c64.cz/inception/)

Mit der käuflichen Inception-Platine (48 Euro plus Versand) könnte man jetzt die alte Idee eines Ultimate Tron III für acht Joysticks wieder aufnehmen, aber auch das ist nicht mehr erforderlich. Unreal hat auf der Schlimeisch-Party 2013 das Spiel  Schlimeisch Mania released und das ist vom Spielprinzip her fast dasselbe.

Schlimeisch Mania Titel (TN)Schlimeisch Mania Game (TN)

Ich habe jetzt jedenfalls zwei Adapter geordert. Mal sehen, ob und wie wir das bei der kommenden Hobby & Elektronik nutzen und präsentieren können.

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