Monatsarchive: November 2011

Partybericht: BP 2011

Seit dem 23. November ist die Digital Talk #93 für Nicht-Abonnenten via Download verfügbar. Meine auf der aktuellen Ausgabe der DT enschienene Story über die letzte Bunkerparty kann man daher jetzt auch hier in meinem Artikel-Archiv in einer HTML-Version nachlesen.

Commodore-Adler am Bunker [Link zum Partybericht]

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HE2011: Finale!

Vielleicht sollten wir T-Shirts bedrucken lassen: „Ich überlebte die HE 2011“. Dazu stelle ich mir folgenden Dialog vor: „Was soll das bedeuten?“ – „Hä?“ – „Was soll das T-Shirt bedeuten?“ – „Wie bitte?“ – „WAS SOLL DAS T-SHIRT BEDEUTEN?“ – „Was ist mit den Leuten?“ …

Der Geräuschpegel auf der HE erreichte am gestrigen Tag sein Maximum mit gemessenen > 100 dB(A) (Dezibel). Heute hatten wir im Schallschatten bei gefühlt gemäßigten Lärmpegel noch 80 bis 90 dB(A). Ab 85 dB(A) ist im gewerblichen Arbeitsbereich Gehörschutz vorgeschrieben. Ein solcher Lärm, zehn Stunden am Tag, bleibt nicht ohne Wirkung. Einige (potentielle) Besucher machten ob des akustischen Infernos schon am Halleneingang kehrt und dabei war dort der Lärm deutlich „milder“. Beratungsgespräche und Fachsimpeleien am Stand waren ebenfalls stark beeinträchtigt. Es wird daher darüber nachgedacht, die Computerclubs etwas lärmferner zu plazieren. Hoffen wir mal das Beste.

Trotz allem war der Stand der CCL (links im Bild) wieder ein Publikumsmagnet und alle Rechner stets dicht umlagert. Alt und Jung spielten Bombmania, Space-Taxi oder Frogger um nur einige Beispiele zu nennen. Nicht jeder Computerclub (rechts im Bild) konnte sich über soviel Zuspruch freuen.

Computerclubs

Heute war auch wieder NLQ am Stand, um an der Firmware für das IEC2ATA zu arbeiten. Skern hatte einige Sonderwünsche angemeldet, die es umzusetzen galt. Die Firmwareentwicklung für den ATmega 162 nähert sich damit dem Ende und die nächsten Hauptversionen werden den größeren ATmega 128 voraussetzen. Leider ist, wie bei fast allen Hobbyprojekten, mit langen Entwicklungszeiten zu rechnen.

Meine eigenen Programmierversuche scheitern immer noch an der Original-Hardware. So wie bei meinem Game-Projekt die Farben im 40-Zeichen-Modus des VDC auf einem 1901-Monitor nicht korrekt angezeigt werden, so zickt die MMU bei der Umsetzung meines SID-Players für den C128. Was im Emulator sauber funktioniert, zeigt manchmal seltsame Effekte auf einem echten Rechner. Ursache? – Unklar! Die aktuelle Version (V 0.01) hat daher noch ein paar Macken, aber das Grundprinzip funktioniert. Die Abbildung zeigt links den „Very Simple SID Player“ auf einem Emulator im 40-Zeichen-Modus (VIC) und daneben einen Ausschnitt von einem Bildschirmfoto der Alpha-Version im 80-Zeichen-Modus (VDC).

Very Simple SID Player for the Commodore 128

Gegen Ende der Messe hatte ich das Vergnügen, zusammen mit einem Kollegen von der LUGS (Linux User Group Stuttgart), Gespräche mit Mitarbeitern des BPjM (Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien) und der USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) zu führen. Beide Organisationen haben eigene Stände auf der Messe. Themen des Gesprächs waren Filme und Spiele auf Webseiten (dort ist eine Gesetzesänderung geplant) und Spiele für Retro-Computer. Wie sich im Gespräch herausstellte, so äußerte sich zumindest der Mitarbeiter der USK vor Ort, sollte für Spiele ohne gewaltverherrlichenden oder sonstwie jugendgefährdenden Charakter eine Vorführung auf der Messe auch ohne offizielle USK-Einstufung eigentlich kein Problem darstellen. Auf jeden Fall wurde Gesprächsbereitschaft signalisiert und es erscheint sinnvoll, dieses Angebot vor der nächsten Hobby und Elektronik zu nutzen.

Stände von BPjM und USK auf der Messe

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HE2011: Der ganz normale Wahnsinn

9:37 h

Die Geräte werden eingeschaltet und Programme geladen. Beim C128 mit Wumpus 2.0 habe ich mich vertippt und muss resetten. Der Platz ist eng, da fällt mir mein Joystick vom Tisch. Splatter! Der glasklare Competition Pro zersplittert an der Aufschlagstelle. Kleine Plastikteile fliegen in alle Richtungen. Die Elektronik liegt frei. Autsch!

ehemals ein Competition Pro

10.03 h

Menschenmassen haben sich den Weg bis in die Halle 4 gebahnt. Heute sind deutlich mehr Besucher auf der Messe. Am Stand der CCL herrscht Gedrängel. Ansonsten ist es nicht übermäßig voll. Dafür laut! Dabei sollte das dieses Jahr anders sein. Pustekuchen. In den anderen Hallen ist noch mehr los. In Halle 6 (Modellbau) ist zeitweise kein Durchkommen. Dafür deutlich mehr Ruhe.

14:22 h

Die Programmierung des VDC in 40-Zeichen-Auflösung gerät zu einem Mysterium. Ich hatte schon mehrere Stunden der Codeanalyse darauf verschwendet herauszufinden, warum ich in meinem Programm immer dunkelgrau als Hintergrundfarbe habe. Dann entdeckte ich, dass mein Monitor (1901) in der VDC-40-Zeichen-Auflösung gar keine andere Farbe darstellen kann. Auch ein zweiter 1901 zeigte das selbe Ergebnis. Besser noch: wechselte man mit dem Color-Befehl (COLOR6,x) die Hintergrundfarbe, zeigten sich seltsame Effekte bei der Textfarbe. Man erhielt rote, blaue oder grüne Farbpaletten mit noch nie gesehenen Farbtönen. Die 16 Originalfarben waren nur bei der Hintergrundfarbe Schwarz sichtbar.

Seltsamer VDC
Schwarz (COLOR6,1) zeigt die original Farben; COLO6,9 eine grüne Palette

Wie sich später herausstellte, zeigt ein andere RGB-Monitor (von Profex) jeweils das, was angezeigt werden sollte: ein andersfarbiger Hintergrund bei korrekter Farbpalette. Warum der 1901 beim VDC mit 40-Zeichen pro Zeile derart „spinnt“ (im 80-Zeichen-Modus arbeitet er ja einwandfrei) muss vorerst ein ungelöstes Rätsel bleiben.

16:55 h

Der Lärm in Halle 4 schwillt auf einen unerträglichen Pegel an. Die Radaubuden am Hallenende haben das Fernsehen zu Gast und drehen auf was geht. Hier geht jedoch nichts mehr, jedenfalls keine Unterhaltung. Später wird es wieder etwas leiser, trotzdem bleibt es unangenehm und immer wieder meint jemand seine Boxen größer aufdrehen zu müssen als der Trottel von nebenan.

17:50 h

Die Messe geht dem Ende entgegen. Inzwischen wurde auch ein Commodore 1084 S bezüglich des VDC-40-Zeichen-Phänomens getestet. Auch dieser Monitor zeigt, wie der 1901, die seltsamen Farbpaletten anstatt unterschiedlich farbiger Hintergründe. Irgendwie finde ich das nicht wirklich beruhigend.

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HE2011: Messetelegramm

+++ am zweiten Tag der Hobby & Elektronik zufällig in den Strom der um 10.00 h hereinstürmenden Besucher geraten +++ wurde fast weggespült +++ doch der ersten Flut folgte nur ein Tröpfeln +++ Besuchermassen sind das noch nicht +++ aber immerhin mehr als gestern +++ auch in den anderen Hallen, das gewohnte Bild mit gewohntem Trend +++ weniger Aussteller, mehr Events +++ auch bei uns business as usual +++ Mittags: Selbstverpflegung in der Computerclub-Küche +++ Eintopf mit Einlage (Photo: Stefan B.) +++ lecker +++

Suppe!

+++ die Adapterplatinen für den Atmel sind leider nur Prototypen +++ die finale Version läßt noch auf sich warten +++ grrrr +++ am Wochenede soll die NLQ-Software für das IEC2ATA mit ATmega 162 finalisiert werden +++ weitere Entwicklungen gibt es dann nur noch für den ATmega 128L +++ aber wie immer gilt: gut Ding will Weile haben +++

+++ auf dem Stand der Retro (Go64!) entdeckt +++ Purpur-Tentakel aus Plüsch +++ Fußmatte mit grün blinkenden Space Invaders +++ kaufen!? +++ Auf dem Stand des Computer Club 86 entdeckte +++ leere Tische +++ bei uns hingegen stehen die Commodore-Rechner dicht an dicht +++ Bombmania wie immer umlagert +++ auch sonst ordentlicher Zuspruch durch Jung und Alt +++ Papi, wie geht das? +++ für heute nur noch noch eineinhalb Stunden, wie die Zeit vergeht +++

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HE2011: Schock lass nach!

Ja, das war schon ein kleiner Schock: Frank und mit ihm die RETURN konnten nicht auf die Messe kommen. Aufgrund einer technischen Panne ist er in seiner Firma unabkömmlich. Die Nachricht ereilte uns einen Tag vor dem Aufbau des Messestandes und brachte natürlich die ganze Planung durcheinander. C’est la vie.

Ein kleines Fiasko auch bei meinen aktuellen Projekten. Die Weiterentwicklungen am Emulator haben sich im Feldtest (echter C128) als nicht lauffähig erwiesen. Ein paar Sachen lassen sich erklären (und somit lösen), andere Effekte stellen noch Rätsel dar. Traue nie einem Emulator!

Eine weitere schlechte Nachricht überbrachte Der Suhler: das Frühjahrstreffen 2012 der GIG-Süd in Suhl fällt aus. Es ist nicht das Ende, nur eine Pause – mal sehen …

Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit, mich auf der Messe umzusehen. Die Angebotspalette soll aber so doll nicht sein. Der Verkaufsbereich wird immer kleiner, der Eventbereich größer. Ob das Konzept auf Dauer tragfähig ist? Ich werde mich morgen mal selber kundig machen.

HE2011 Bilder vom 1. Tag

Aber es gibt natürlich auch erfreuliches zu berichten. Kurz vor meiner Abreise hatte ich noch ein Päckchen aus USA im Briefkasten: Ein EPROM-Adapter für den berühmten Sockel U39 im C128. Ich hoffe, in den nächsten Tagen Gelegenheit zu bekommen, das Teil zu testen.

Skern hat eine große Kiste mit neuen IEC2ATA-Platinen mitgebracht. Wer also einen Bausatz haben will: ab nach Stuttgart. Weiterhin hat er auch noch jede Menge Adapterplatinen dabei, um den größeren ATmega 128L anstelle des ATmega 162 im IEC2ATA verwenden zu können. Der größere Chip ist erforderlich, um den Programmcode für eine bessere Laufwerkemulation unterbringen zu können.

Gerade eben hatten wir Besuch von einem Kamerateam. Das Online-Medien-Management.TV ist ein studentisches Lehrprojekt an der Hochschule der Medien Stuttgart. Der Webcast wird über die Website, iTunes und YouTube verbreitet. Oliver durfte ein Interview geben und es soll in etwa 14 Tagen zu sehen sein (<lästermodus>bei Studenten dauert sowas halt immer etwas länger</lästermodus>).

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Digital Talk #93

Nachdem der Spätsommer und frühe Herbst diesen Jahres geprägt waren durch das mehr als seltsame verschwinden des DT-Reakteurs DJ Did (DJ Sid, verzweifelt gesucht), hat es der Rest der Redaktion doch noch geschafft neue Leute zur Verstärkung des Teams heranzuziehen und präsentiert uns nun eine frische Digital Talk #93.

Digital Talk #93 mit ‘Zubehör’

Anders als bei den letzten Ausgaben, wurden diesmal die treuen DISK-Abonnenten bevorzugt behandelt (Danke, Jungs!). Das offizielle Releasedatum ist der 15. November 2011. Mein Exemplar kam bereits am Samstag und wo ich die ersten Zeilen hier schreibe, rattert nebenan mein C128 und füllt das RAM der SuperCPU mit Text und Musik. Die aktuelle DT kam diesmal zusammen mit der letzten Ausgabe, einem kleinen Begleitheft in DIN A5 und einem Tütchen Gumminbären als süße Überraschung. Die Beilage der DT #92 erklärt sich aus einigen Unregelmäßigkeiten, die beim Versand der letzten Nummer aufgetreten sind, als DJ Sid plötzlich über Nacht entschwand (wer sich für Details interessiert, mag die im Forum64 nachlesen). Die DT hat jetzt auch ein eigenes Forum eröffnet, auf dem über aktuelles zur Digital Talk diskutiert werden kann.

Nachdem inzwischen alles in den Speicher geladen wurde, habe ich mal schnell durchgeblättert, und so folgt hier eine wahllos zusammengestellte und natürlich unvollständige Liste der Themen und Inhalte:

– News aus der Szene (recht aktuell)
– Comet64 Internet Modem
– Ein erster Eindruck vom Chameleon64
– Computerspiele-Museum Berlin (Besuchsbericht)
– Ein Review zu Maniac Mansion (viel zu kurz)
– The Lost Caves 6 (Boulder Dash)
– Jim-Slim-Musikdemo

Dazu kommen noch die bekannten Rubriken mit Infos rund um den C64 und darüber hinaus. Wie bereits angekündigt befindet sich auch mein exclusiver Bericht von der Bunkerparty 2011 auf der aktuellen DT. Erst wenn das D64 verfügbar ist, wird auch hier ein Link auf eine HTML-Version erscheinen.

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Alle Jahre wieder: HE2011

Alle Jahre wieder? – Ja, ist denn schon Weihnachten? Manche würden es so sehen, denn das für sie wichtigste Ereignis des Jahres steht bevor: die Hobby & Elektronik Messe in Stuttgart! Vom 17.11. bis zum 20.11.2011 (Info) kann man im “Stuttgarter MesseHerbst” die Halle 4 wieder nach Computern, Software, Zubehör und diversen mehr oder weniger nützlichen Elektronikartikeln durchstöbern [irgendwie habe ich gerade das Gefühl, diesen Text schon mal geschrieben zu haben] dazu gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm (um die Halle zu füllen).

Hobby & Elektronik 2011

Ich empfehle jedoch wie jedes Jahr stattdessen den Besuch der Stände der Computerclubs – besonders den der CCL und RETURN, den der GO64! und den vom Verein zum Erhalt Klassischer Computer. Um Brainstorm zu zitieren: „Erleben Sie die vollen Funktionsvielfalt der Commodore 64 und Commodore 128 Computer, oder spielen Sie die Spieleklassiker Ihrer Kindheit noch einmal. Lassen Sie sich von der Faszination der Commodore-Rechner nochmal verzaubern“.

Blog-Link: Rückblick auf die Hobby & Elektronik 2010

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Commodore Free #55

Keine Ahnung, wie Nigel Parker das macht, aber ein neuer Monat, eine neue Commodore Free. Die Ausgabe #55 steht seit dem 4. November zum Download bereit. Neben den aktuellen C64-Themen (Prince of Persia und SID Symphony II) sticht ein vierseitiger Beitrag mit einem Inverview von tokra hervor, dem wir Grafiken und Tools zu VDC-IHFLI (640 x 480; 8×2) und den neuen C128-Grafikmodus VDC-FLI (480 x 252; 8×1) verdanken. Daher, wie immer lesenswert!

Commodore Free Logo

Commodore Free Magazine, Issue 55

* Editorial
* Readers Comments
* NEWS
– Cottonwood BBS Update
– ImageFX Manual and Installer
– Prince of Persia released
– SID Symphony II Cartridges
– Bit Fox For The Commodore Plus/4
– NST’s Audio Extension V2.0
– Dunjon Battler Released
– Commodore Is Awesome Forum
– Edge Grinder Download
– Red Wizard Island For The Amiga
– Swords Plus/4 Found
– Takeover – VIC20
– Commodore Games Walk-Through
– Micro-SD Card Drive For PET
– Fairy Well Preview Released
* Review: Dunjon Battler
* Review: Swords – C16 / Plus/4 Game
* Interview With Tokra
* Review: Bit-Fox

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C128 SID-Player (1)

Der C128 bietet zwar ein erweitertes BASIC 7.0 das (mit PLAY & SOUND) eine komfortable Programmierung des SID erlaubt, doch reicht das eben nur für einfache Melodien und Klänge. Richtige SID-Tunes abzuspielen, wie man sie von der High Voltage SID Collection (HVSC) kennt, ist jedoch nicht möglich, denn diese wurden ja auf einem C64 für den C64 erstellt und haben eine integrierte Abspielroutine.

Für mein derzeitiges Dauerprojekt hilft mir der übliche Hinweis: „willste SID-Musik, schalte einfach den C64-Modus an“ recht wenig. Ich brauche SID-Musik im C128-Modus! Bleibt die Option: selber machen! Damit ergeben sich gleich mehrere Probleme: Erstens gibt es kein geeginetes Tool um SID-Musik für den C128 zu erstellen; alles konzentriert sich auf den C64 (High Voltage Music Engine Collection) und der C128 Music Maker, falls er denn geeignet wäre, läßt sich im Web nicht aufspüren. Zweitens habe ich kein Talent als Komponist oder Musiker. Drittens keine Zeit, um mich da einzuarbeiten.

Diese Erkenntnisse vor Augen konnte es nur heißen: Alles zurück auf Start, die Situation neu analysieren! Ein SID-Tune liegt in der Regel (mit vielen Ausnahmen) ab $1000 im Speicher eines C64. Das ist bei einem Commodore 128 ein ziemlich blöder Platz, liegen hier doch nicht ganz unwichtige Systemvariable, die Daten der Funktionstastenbelegung und der DOS-Kommandopuffer. Frei verfügbar ist das RAM erst ab $1300.

In mein Programm bot sich der freie Bereich ab $2000 an und ein Programm von $1000 nach $2000 zu verschieben, erschien mir als ein lösbares Problem. Für die praktische Umsetzung suchte ich mir ein geeignetes SID-File entfernte den SID-Header änderte die Startadresse auf $2000 und korrigierte im Monitor alle Sprünge und Adressen von $1XXX zu $2XXX. Es gab dann noch ein paar Tabellen für indirekte Adressierungen, die ebenfalls angepasst werden mussten. Das ganze dauerte etwa zwei Stunden.

Als nächstes benötigte ich eine kleine Initialisierungsroutine für den im SID-File integrierten Player. Dazu modifizierte ich ein passendes Code-Beispiel von C64 Codebase. Neben den neuen Einsprungadressen musste ich dem C128 mitteilen, dass sein BASIC-IRQ, mit dem er neben PLAY und SOUND auch diverse SPRITE- und GRAPHIC-Befehle steuert, nun unerwünscht sei. Dies erledigte folgendes Code-Schnipsel:

lda #$ff
sta $d8 ; deaktiviert BASIC IRQ
lda #$c0
sta $0a04 ; deaktiviert VIC Updates

Die Stunde der Wahrheit rückte näher. Der modifizierte SID-File wurde nach $2000 geladen und die spezielle Initialisierungsroutine gestartet. Das Ergebnis war: Nix! Irgendwo in den Tiefen der Play-Routine mussten mir ein paar umzustellende Adressen entgangen sein. Die Vermutung, dass das Tabellen betraf, lag nahe. An dieser Stelle wurde mir klar, dass der Aufwand für die Umstellung eines SID-Tunes erheblich war und eine vollständige Code-Analyse erforderte. Sowas kann man einmal machen, aber da es jede Menge unterschiedlicher Play-Routinen in SID-Files gibt, würde diese Aufgabe für jedes File aufs Neue erforderlich sein und somit ein ziemlich mühseliges Unterfangen darstellen.

An dieser Stelle wurde klar: Es ist dringend geboten eine bessere, allgemeingültige Lösung anzustreben. Die könnte in einem universellen Code-Relocator (ich höre schon die Leser lachen) oder einem grundsätzlich anderen Problemlösungsansatz bestehen. Doch dazu später mehr.

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RETRO-Kaufrausch

RETRO #21Als letzte Woche die aktuelle RETRO (#21) ins Haus flatterte, sind mir zwei Dinge aufgefallen. Zum einen gibt es jemanden, der Überschriften in gelber Schrift auf weißem Grund (bzw. umgekehrt) für eine gute Idee hält.

Das verhindert das Einscannen des Hefts und erhält bei Lesern mit Sehschwäche – haben wir die nicht bald alle? – die Spannung, da man erst im Text erfährt worum es eigentlich geht. Zudem treibt es den RETRO-Fan raus aus der selbstgewählten Dunkelheit seiner Computerecke ins helle Licht des wahren Lebens, damit die schwachen Kontraste besser erkennbar werden. Danke für soviel Weisheit und Weitblick.

Zum anderen fand ich dort einen Hardware-Testbericht über einen „Scanline-Generator“ mit dem schönen Namen SLG 3000. Dieses hübsche Gerät erzeugt auf einem TFT-Monitor ein Bild, das dem eines klassischen Röhrengeräts recht nahe kommt.

Netterweise gab es im Heft am Ende des Berichts einen ausgeschriebenen Link (und nicht nur eine Nummer, denn das mit den „Links zum Heft“ ist ein schlechter Scherz, da das Linkverzeichnis nur bis Heft #19 aktualisiert wurde. Da bestätig sich eine alte Weisheit: Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht). Unter www.arcadeforge.de findet man jedoch nicht nur das SLG 3000 sondern auch noch andere hübsche Hardware und ein kleines Männchen in meinem Hirn sprach: „haben wollen, haben wollen“. Und so artete mein kurzer Blick in die RETRO letztlich in einen Kaufrausch aus.

Effekt des SLG 3000 [Bildquelle: ArcadeForge (c)]
Das Bild zeigt den Effekt des SLG 3000 (bitte Klicken für eine größere Version) [Foto: ArcadeForge.de]

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