Monatsarchive: November 2010

Das einzig wahre Museum

Während wir auf der der Hobby & Elektronik (H&E) in Stuttgart waren, haben sich an anderen Orten wahre Dramen abgespielt. Die Warsteiner Brauerei hatte in einer „Social-Media-Kampagne“ (so nennt man das heute auf Neudeutsch) „das einzig wahre Museum“ gesucht. Teilgenommen hatte auch das von Thiemo Eddiks gegründete Oldenburger Computer-Museum (OCM), in dem Home-Computer und Konsolen aus den 70er und 80er Jahren ausgestellt werden. Wer in diesem oder vor einem Jahr auf der H&E in Stuttgart war, erinnert sich vielleicht noch, dass Thiemo das Museum und seine Entstehung dort in einem Vortrag in Forum der Computerclubs vorgestellt hatte.

Thiemo Eddiks, der Gründer des Oldenburger Computer-Museums - Quelle des Fotos: Das einzig wahre Blog, Warsteiner BrauereiThiemo Eddiks, der Gründer des Oldenburger Computer-Museums
Quelle des Fotos: Das einzig wahre Blog, Warsteiner Brauerei

In einem spannenden Showdown (schon wieder so ein Anglizismus) konnte sich das OCM schließlich knapp durchsetzen und am 19. November das ausgelobte Preisgeld einheimsen. Eine Zusammenfassung und das Ergebnis des Wettbewerbs findet sich hier. Da kann man nur sagen: Glückwunsch!

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HE2010: Geschafft!

Es ist jetzt kurz vor Zwölf und die letzten Kisten sind wieder im heimischen Keller verschwunden. Der Standabbau hat mich mehrere Fingernägel gekostet und außerdem bin ich ziemlich müde. Trotzdem hier noch ein paar Impressionen vom letzten Messetag:

Aus unerklärlichen Gründen hatte des Nachts irgendjemand unsere Fahne eingeholt. Diesmal war der Teleskop-Fahnenmast fein säuberlich zusammengeschoben worden. So langsam wird das immer mysteriöser. Doch der einbrechende Meestrubel ließ uns keine Zeit für lange Überlegungen. Wie bereits am Samstag, war auch heute die Messe gut besucht. Immer wieder gefragt: ein Datenkonvertierservice. Wer seine Commodore-Diskette und einen USB-Stick mitbringt, kann seine konvertierten Daten gleich wieder mit nach Hause nehmen. Andernfalls wird’s umständlich (und erst recht bei CPM-Daten). Faszinierend auch die Anziehungskraft alter C64-Spiele auf die Jugend von heute. Ein Junge spielte so intensiv Frogger, dass er sich letztendlich nur unter Gewaltanwendung vom Spiel wegreißen ließ.

Im Forum64 konnten wir nachlesen, dass schlonkel bereits gestern ein Video von unserem Weltrekordversuch auf Youtube eingestellt hatte und schlonkels Fotos gibt es ebenfalls schon zu sehen (meine werden noch etwas auf sich warten lassen). Eines seiner Bilder zeigt übrigens wie ich gerade den Blog-Eintrag zum Weltrekord erstelle (man ist nirgends mehr sicher vor den Paparazzi).

Heute und gestern hatten wir Oliver Weißflach zu Besuch und auch NLQ kam, um zusammen mit Skern die Firmwarespezifikation für die Weiterentwicklung des IEC2ATA zu diskutieren. Auf der Hardwareseite wird es eine kleine Adapterplatine geben (Einzelexemplare existieren bereits), um den vorhandenen Atmel AVR durch einen leistungsfähigeren zu ersetzen. Der Speicher des bisherigen Modells reicht einfach nicht aus, um die geplanten Funktionen zu realisieren.

Auch ich habe heute endlich Zeit gefunden, mein aktuelles Projekt voranzutreiben: Diamond Dungeon. Es gab da ein paar ganz böse Bugs aufgrund fehlerhafter Dokumentation. Irgendwann funktionierte dann auch mal was, nur um nach ein paar Erweiterungen wieder Bildschirmmüll zu liefern – kaputtoptimiert nennt man das wohl. Leider muss ich wohl auch akzeptieren, dass eine Funktion des VDC, die Abbildung doppeltbreiter Punkte, nur im Textmodus nicht jedoch im Hires-Mode funktioniert. Die Intrografik wird daher nur bei einem 64k VDC in Farbe darstellbar sein. Das bedeutet aber auch, dass ich die Grafik für die schwarz-weiß-Darstellung optimieren muss. Probleme über Probleme! Und dabei hatte ich heimlich gehofft, das Projekt bereits auf der H&E abzuschließen …

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HE2010: Menschenmassen

Unsere schöne Fahne lag schon wieder am Boden! Klebeband ist halt nur eine temporäre Lösung; jetzt haben wir sie mit einem Metallbolzen fixiert. Auch Skern konnte meinen Competition Pro Mini nicht retten (siehe hier). Der Mikroschalter ließ sich zwar auseinandernehmen und reinigen, aber der Zusammenbau scheiterte an einer winzigen Feder. Man benötigt entweder Mini-Hände oder Spezialwerkzeug. Pech gehabt!

Wie zu erwarten, kamen heute größere Menschenmassen in die Messehallen. Und wieder konnten viele Anfragen nach Emulatoren, Soft- und Hardware beantwortet werden. Eine Frage betraf auch das Fischertechnik-Interface für den C64, das inzwischen von Fischertechnik zum Nachbau freigegeben wurde. Baupläne findet man im Netz.

Consumer Mac Show

In einem Punkt habe ich mich am ersten Tag geirrt. Die H&E ist doch wieder etwas geschrumpft. Die Sonderschau „Consumer Mac Show“ befand sich letztes Jahr noch im Foyer in der Nähe der Halle 1. Jetzt ist sie als Teil der H&E auch in der Halle 4 angesiedelt (und füllt die Lücken).

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HE2010: Weltrekord

HE2010: ForumsplakatHeute stand für uns der Weltrekord für den Dauerbetrieb eines Computers unter Wasser auf dem Programm. Der Computer war natürlich ein C64 und Erfahrung als U64 hatte er auch schon. Doch der Tag begann erstmal mit einer bösen Überraschung: unsere schöne Fahne war abgestürzt. Die Konstruktion war wohl etwas wackelig; aber es war kein Problem das man nicht mit etwas Klebeband wieder beheben konnte.

Doch der Weltrekordversuch stand unter keinem guten Stern. Schon im Vorfeld war das erforderliche Aquarium einem Transportunfall erlegen, sodass noch am gestrigen Abend schnell Ersatz herbeigeschafft werden musste. Der Rekordversuch startete dann um 11.00 Uhr und war schon nach gut zwei Minuten beendet. Die erforderliche Umwälzpumpe wollte nicht wie sie sollte und schon kam es zu massiven Problemen. Dann wurde neu gestartet und provisorisch mit einem Holzlöffel umgerührt. Grußmutters Technik erwies sich als alltagstauglich und irgendwann war dann auch die Pumpe repariert und wieder funktionsfähig.

U64 - Letzte Vorbereitungen

Doch keine halbe Stunde später war wieder Schluß. Nach mehr als 25 Minuten Dauerbetrieb stürzte der Rechner erneut ab (böser Zufall). Langsam wurde die Zeit knapp, denn der Rekordversuch wurde im Forum der Computerclubs unter den wachen Augen zahlreicher Zuschauer abgehalten. Und für das Forum standen natürlich noch andere Vorträge und Vorführungen auf dem Programm. Trotzdem war der U64 schon zu diesem Zeitpunkt die wohl am häufigsten fotografierte C64-Platine der Welt (aber das läßt sich natürlich nicht mehr beweisen).

U64 - alles so schoen bunt hier

Ein letzter Versuch war noch möglich und diesmal funktionierte es. Der C64 lief über eine Stunde lang ohne Unterbrechung in reinem Wasser. Nach 63 Minuten wurde dann – unter dem Applaus der Anwesenden – abgebrochen, um das Forum für die nächste Veranstaltung zu räumen.

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HE2010: Messetelegramm

Commodore-Fahne am Stand der CCL+++ Stuttgart +++ Hobby & Elektronik 2010 +++ der erste Tag ist geschafft +++ mein C128 leidet leider unter gelegentlichem Gedächtnisverlust – er resettet spontan +++ grrrr +++ mein Mini-Competition-Pro funktioniert auch nicht mehr und auf der ganzen Messe findet man keine neuen Mikroschalter +++ nochmal grrrr +++ dafür hat mir Skern das Easy-Flash zusammengelötet +++ yup! +++ und es funktioniert +++ nochmal yup! +++

+++ der Stand der CCL leuchtet wie alle Jahre in vielen bunten Farben +++ dieses Jahr weht auch wieder unsere selbst gebastelte Commodore-Fahne über dem Stand +++ Aus dem Forum64 hat uns der Ezeyer besucht +++ und jeder von uns kannte ihn (siehe hier) +++ die Besucherzahlen waren heute noch überschaubar +++ trotzdem war Bombmania ständig umlagert +++

+++die H&E selber hat sich im Verhältnis zum letzten Jahr wenig geändert +++ die Zahl der Stände ist in etwa konstant +++ konstant wenig +++ der Gamingbereich muss das ausgleichen +++ Bei den Ramschhändlern immer noch beliebt: Hubschrauber +++ die gibt es (in besserer Qualität) auch nebenan bei der Modellbau Süd +++ eigentlich ist es eine Hubschraubermesse +++ klassische Tintlinge (Tintenpatronenverkäufer) gibt es immer weniger +++ auch ein stabiler Trend +++ dafür findet man Tintenpatronen (undefinierter Herkunft) auf vielen Ständen als Teil des Sortiments +++ oftmals sind die Artikel ohne Preisauszeichnung (eigentlich illegal!) +++ die Preisbildung ist noch im vollem Gange +++ weiteres folgt morgen +++

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HE2010: Die Kisten sind gepackt

Meine Kisten sind gepackt, denn wie schon angekündigt ist es nun soweit: Die Hobby & Elektronik (HE 2010) in Stuttgart öffnet ihre Tore. Vom 18.11. bis zum 21.11.2010 (Info) kann man im “Stuttgarter MesseHerbst” die Halle 4 wieder nach Computern, Software, Zubehör und diversen mehr oder weniger nützlichen Elektronikartikeln durchstöbern. Der geneigte Leser dieses Blogs besucht jedoch stattdessen die Stände der Computerclubs – speziell den der CCL -, läßt sich an gute alte Zeiten erinnern und fachsimpelt, spielt oder programmiert ein bisschen auf einem C64 oder C128.

Animiertes Werbebanner Hobby & Elektronik 2010

Wie schon im letzten Jahr, so ist auch diesmal wieder die RETURN auf dem Stand der CCL vertreten. Als besonderes Highlight ist zudem für den Freitag im Computerclubforum ein Weltrekordversuch mit einem C64 angekündigt. Ob das klappt wird sich zeigen. Im Vorfeld spielten sich jedenfalls schon kleinere Tragödien ab. Hauptdarsteller des Dramas: Ein versiegeltes, doppelwandiges, unkaputtbares Aquarium, das die Besucher vor einem Stromschlag mit tödlichen 5 Volt Spannung bewahren soll, ein unbezahlbarer Notar und ein Glas Guinnes (oder zumindest etwas so ähnliches).

Auch die Bürokratie hat den Organisatoren der Computerclubs wieder viel Spaß bereitet. Die GEMA will dafür bezahlt werden, wenn auf irgendeinem Computer lizensierte Klänge oder Bilder erscheinen und die Krönung beschert uns das Jugendschutzgesetz, das für öffentliche Vorführungen von Computerspielen eine „FSK 0“ (Freigegeben ohne Altersbeschränkung) vorschreibt. So eine Freigabeeinstufung kostet natürlich einen batzen Geld und liegt für alte Spiele regelmäßig nicht vor (weil es damals – zum Glück – so dämliche Gesetze noch nicht gab). Für alle Spiele ohne offizielle Einstufung gilt dann eben einfach „Freigabe ab 18“. Ein in BASIC selbstprogrammiertes „Mastermind“ (bekanntermaßen ein blutrünstiges Killerspiel – ha, ha, ha) darf auf der Messe also nicht gezeigt werden. Da sieht man, wo uns die „Killerspiel“-Debatte hingeführt hat. Immerhin gab es dann doch noch einen Funken Einsicht und die Clubs haben für eine Handvoll Spiele eine Sondergenehmigung der Landesministeriums erhalten; andernfalls wären die Bildschirme schwarz geblieben. Metal-Dust wird man jedoch diesmal allenfalls im verschlossenen und abgedunkelten „Adult“-Bereich spielen können – Ballerspiele sind unerwünscht. Was die Kinder täglich in der Tagesschau zu sehen bekommen, spielt allerdings keine Rolle…

Direkt neben der CCL findet sich auch dieses Jahr wieder den Stand der GO64 (eigentlich RETRO) und die Freunde vom Verein zum Erhalt klasischer Computer e.V. sind ebenfalls aktiv und zeigen ihre breite Palette alter Rechner. Es lohnt sich also, in Stuttgart vorbeizuschauen.

Blog-Link: Rückblick auf die Hobby & Elektronik 2009

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