Monatsarchive: September 2009

Impressionen von der Classic Computing 2009

Am Beginn steht das Chaos. Samstag morgen, Zehn vor Zehn. Nachdem ich endlich die Statdhalle in Hachenburg gefunden habe, muss ich mir erstmal ein Plätzchen für meinen c128 suchen. Der für die Classic Computing (CC) sorgsam ausgearbeitete Tischplan war zwischenzeitlich hinfällig geworden, da aus irgendwelchen Gründen die Möbel nicht so in die Halle passten, wie man sich das vorgestellt hatte. Es besteht also freie Auswahl.

Nach und nach trudeln weitere Aussteller ein. Ein großes Spruchband mit der Aufschrift „Classic Computing 2009“ wird vorbereitet und draußen aufgehängt. Seit 10 Uhr ist für Besucher geöffnet. Da kein Eintritt erhoben wird und alle Türen offenstehen, merkt das aber keiner. Überhaupt bleibt an diesem Samstag die Zahl der Besucher überschaubar. Nur selten verlieren sich Nicht-Insider in die Ausstellungshalle.

Wie immer bei solchen Veranstaltungen komme ich mal wieder zu nichts. Man muss sich ja erstmal orientieren, was die anderen so treiben. Da nervt man dann den einen mit Fragen oder wird vom anderen ungefragt zugetextet. Hinterher ist man schlauer – meistens.

Interessante Ausstellungsstücke sind eine Iris Indigo als Kaffeemaschine und ein total verbastelter CBM. Da ist vermutlich ein wahrer Meister der Lötkunst am Werke gewesen. Ansonsten gibt es das übliche Programm von Atari, Commodore & Co.

Alter verbastelter CBM-Rechner Iris Indigo als Kaffemaschine Thiemo und Constantin im Gespraech Der Nachlass
Kabelwirrwar in einem verbastelten CBM Eine Iris Indigo als Kaffemaschine Thiemo Eddiks im Gespräch mit Constantin Gillies Compirudis Vermächtniss an die Nachwelt

Dank aufmunternder Tips von Retro Donald wage ich es dann irgendwann doch, meine defekte RAMLink zu zerlegen. Eigentlich habe ich ja auf der CC einen Hardwareexperten suchen wollen, da ich mich an solchen Dingen nur ungern selber versuche. Zu meiner Überraschung sind nur zwei RAM-Riegel zerschossen. Der Rest funktionierte noch einwandfrei. Allein dafür hat sich der Ausflug gelohnt.

Zwei Programmpunkte am Samstag führen mich in einen kleinen Nebenraum (eigentlich die Eingangshalle): Erst gibt es von und mit Constantin Gillies eine Lesung aus seinem Buch „Extraleben„. Und danach stellt Thiemo Eddiks sein Oldenburger Computer Museum vor.

Der Abend klingt dann mit der Jahreshauptversammlung des Vereins zum Erhalt klassischer Computer e.V. aus. Die Versammlung dauert dann doch viel länger als erwartet, da ein (nahezu) komplett neuer Vorstand gewählt werden muss. Und besonders die Suche nach einem neuen ersten Vorsitzenden erweist sich dabei als nicht gerade einfach. Auf der Vereinshomepage kann jeder das Ergebnis der Wahlen nachlesen. Nach weiteren Diskussionen, Satzungsänderungen und was weiß ich, kann ich endlich nach Hause fahren. Während ich also durch den finsteren Westerwald gen Heimat brause – ich weiß immer noch nicht wie ich da wieder rausgekommen bin – zocken die anderen Teilnehmer, die vor Ort übernachten, munter weiter.

Am nächsten Morgen stehe ich wieder auf der Matte. Den zweiten Tag der CC will ich mir nicht entgehen lassen. In der Schule neben der Halle hat ein Wahlbüro zur Bundestagswahl aufgemacht. Ab und zu schauen ein paar Wähler herein, sind aber sichtlich irritiert von dieser seltsamen Ansammlung von Geeks und Nerds.

Ich komme mal wieder zu nichts. Auf der Bühne wird an diesem Vormittag Compirudis Nachlaß für einen guten Zweck versteigert. Dutzende CBM-Rechner, CBM-Floppys, Viele C64, C128, 1581, 1551, Kisten mit Netzteilen, Joysticks, Zeitungen, sowie mehrere IBM PCs und vieles andere wechseln in wenigen Stunden ihren Besitzer. Ein Paradies für Schnäppchenjäger. Leider habe ich nur einen kleinen Keller…

Irgendwann ist es plötzlich Nachmittags und das große Zusammenpacken beginnt. Ich schaffe es gerade so, meine alten und neuen Schätze in meinem Auto zu verstauen. Wie gut, dass andere einen großen Wohnwagenanhänger organisieren konnten. Anders hätten sie ihre Neuerwerbungen auch nicht davonschaffen können. Ich hingegen hadere immer noch mit meinem viel zu kleinen Keller und denke mit Wehmut an Compirudi: Du fehlst uns, alter Junge!

Bilder von der CC 2009 in Hachenburg:
[1] www.c128.net/album/cc2009
[2] www.classic-computing.de/galerien/cc2009/cc2009.html

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Classic Computing 2009

Auch in diesem Jahr lädt der Verein zum Erhalt klassischer Computer e.V. wieder zu einer Classic Computing ein, diesmal am 26. und 27. September – also am kommenden Woichenende – in den schönen Westerwald nach Hachenburg.

CC 2009

Der Eintritt ist frei! Für Besucher ist täglich ab 10 Uhr, Samstag bis 18.00 Uhr, Sonntag bis ca. 16.00 Uhr geöffnet. Neu ist, dass Vereinsmitglieder und Aussteller am Samstag mal so richtig Party machen und auch die Nacht durchzocken können. Weitere Infos gibt es auf der Vereinshomepage.

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Bilder von der dritten HomeCon

Am letzten Samstag (29.8.2009) war es wieder soweit. Die dritte HomeCon im Bürgerhaus Froschhausen lockte mit freiem Eintritt, Kaffe & Kuchen und natürlich auch mit jeder Menge historischer Computer. Leider konnte ich mir zeitlich nur einen kurzen Abstecher leisten und habe dadurch den Daddelwettbewerb und andere nachmittägliche Aktivitäten verpasst. Doch immerhin konnte ich noch ein von Rainer Benda handsigniertes Exemplar von „Der Untergang von Commodore“ ergattern.

HomeCon 2009 III Reparieren und Justieren

Meine Bilder finden sich im Album auf C128.Net. Mehr Fotos gibt es auf der HomeCon-Homepage. Dort steht inzwischen auch ein ausführlicher und bebilderter HomeCon-III-Bericht von Hessi. Ganz Harte können sich auch die Diskussion zur HomeCon III im Forum64 reinziehen.

Die nächste HomeCon ist bereits geplant. Als Termin für die HomeCon IV wurde der 14. November 2009 ausersehen und die Anmeldung ist auch schon möglich.

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