Auf der letzten HomeCon habe ich ein neues Projekt begonnen. Ein weiteres neben vielen, die fast allesamt unvollendet vor sich hin rotten. Insofern bin ich besser als Franz Schubert, der hatte ja nur eine einzige Unvollendete. Wie dem auch sei, ich hatte unlängst eine Inspiration durch das Spiel Labyrinth – Das Duell von Ravensburger. [Ein ganz, ganz entfernt ähnliches Labyrinthspiel hatte ich vor etwa 30 Jahren schon mal für meinen alten CBM-Rechner umsetzen wollen und ich würde mich nicht wundern, wenn in irgendeiner alten Krempelkiste noch ein paar Skizzen dazu herumlägen.]
Als erstes schwebte mir eine möglichst nahe Kopie des Labyrinth-Brettspiels vor, aber dazu hätte ich Hiresgrafiken benötigt und die dazu erforderlichen Datenmengen will ich aus einem guten Grund vermeiden. Zudem bin ich kein Pixelgenie und müsste diese Arbeiten „outsourcen“. Daher habe ich mir einen neuen „Handlungsrahmen“ ausgedacht und setz das ganze in einem japanischen Stil um. Manga liegt ja im Trend.
Einen Arbeitstitel hat das ganze auch schon „Diamond Dungeon“. Wie der Zusatz zum Originalspiel „Das Duell“ schon vermuten läßt, handelt es sich um ein Spiel für 2-Spieler. Und genau hier kommt eine besondere Eigenschaft des C128 zum Tragen: Er kann zwei Bildschirme verwalten! Um den Duellanten ein ungestörtes Spiel zu ermöglichen, erhält jeder seinen eigenen Bildschirm. Im Grunde ist es wie ein 2-Personen-Netzwerkspiel auf einem Rechner. Ein Netzwerk wäre auch die einzige Möglichkeit, das Spiel auf einem C64 umzusetzen.
Da ich beide Bildschirme benötige und die Ansteuerung des 80-Zeichenbildschirms über den VDC ein echter Flaschenhals ist, wäre Hiresgrafik vieleicht ein Problem. Ich werde also mit einem geänderten Zeichensatz arbeiten. Um das Erscheinungsbild auf beiden Bildschirmen einheitlich zu halten, wird der VDC dabei auf 40-Zeichen-Betrieb gestellt. Leider scheint die C128-Emulation in VICE ein Problem mit dieser Betriebsart zu haben. Wieder ein Grund mehr, unbedingt das Originalgerät einzuschalten.
Bisher gibt es einen ersten Entwurf zum Titelbild (es basiert auf einer nach HiRes konvertierten Grafik eines unbekannten Manga-Künstlers; s.o.), eine vage Vorstellung vom Spielkonzept, ein ebenso vages Spielfeld, eine ungeprüfte Routine zur Feststellung der korrekten Verknüpfung von Labyrinthein- und -ausgang und einenTeil des Zeichensatzes. Dabei handelt es sich um den im Spiel verwendeten Japan-Font, den ich aus verschiedenen Vorlagen zusammenkomponiert habe.
Als Entwicklungsdauer setze ich mal 1 Jahr an, was für meine Verhältnisse ziemlich schnell wäre. Ich hoffe, es gibt genügend HomeCons dieses Jahr, damit ich dort die erforderliche Ruhe finde, um bei diesem Projekt voranzukommen.