Archiv der Kategorie: Allgemein

Unijoysticle 2: Bluetooth-Gamepads am C128

Angeregt durch einen Link im Forum64 habe ich mir einen Unijoysticle 2 bestellt. Versprochen wird, dass dieser Adapter den Anschluss moderner Bluetooth-Gamepads, wie z.B. von der Xbox One oder der Nintendo Wii, an Rechner wie den Commodore 64 und 128 ermöglicht. Das Produkt ist abgeleitet vom Unijoysticle (ohne 2), dieser nutzt WiFi (statt Bluetooth) und, wie der Name nahelegt, wurde er entwickelt, um Einrad-Spiele mit einem echten Einrad (!) zu steuern.

Ich habe mir für knapp 70 Euro die vollwertige Luxusversion im blauen Gehäuse geleistet (wer meine Lötkünste kennt, weiß auch warum). Das Gerät ist zudem als Bausatz zu bekommen und Aufgebaut aber ohne Gehäuse. Was mich besonders gefreut hat, sind die blauen Stecker, da der Standard D-Sub-9-Stecker, den man sonst oft bei vergleichbaren Lösungen findet, zwar bei einem C64, nicht aber an einem C128 D funktioniert. Die „Ohren“ für die Schrauben verhindern, dass der Stecker zu den Buchsen hineinreicht, denn die sind beim C128 D tieferliegend. [Ja, ja, ich weiß, dass das was ich Stecker nenne eine Buchse ist und das die Buchse am C64/C128 eigentlich ein Stecker ist, aber wer sagt schon: ich buchse den Joystick in den Stecker?]

Natürlich interessierte mich vor allem, ob meine Neuerwerbung denn nun wirklich zum Commodore 128 steck-kompatibel ist. Die größte Sorge machte mit da der C128 DCR. Doch der Steckerabstand war perfekt und es gab auch keine Kontaktprobleme. Leider musste ich feststellen, dass bei einem 128 DCR das blaue Gehäuse über den unteren Rand des Rechners herausragt oder, um es anders auszudrücken: wenn man den Rechner mit eingestecktem Gerät auf den Tisch stellt, wird das ganze Teil nach oben weggebogen. Zumindest war das so bei meinem Modell mit relativ flachen Gummifüßen. Da man aber in jedem Baumarkt dickere Exemplare erhalten und unter dem Rechner plazieren kann, sollten diese drei Millimeter Überstand kein ernsthaftes Problem darstellen.

Bei meinem „Türkeil“ 128er, den ich aus den Tiefen meines Kellers herauszog, erwartete ich dagegen keine Probleme. Leider musste ich feststellen, dass das ein Irrtum war. Wie auf dem zweiten Bild unten zu sehen ist, kollidieren die Gehäuse und das verhindert die Benutzung. Man kann beide Probleme natürlich umgehen, indem man das Gehäuse entfernt, dann passt es sowohl beim 128 DCR als auch beim C128, aber schön ist das eigentlich nicht.

UnijoysticleUnijoysticle 2: Die Logos auf dem fertigen Produkt verweisen noch auf den ursprünglichen Zweck Unijoysticle am C128Leider verhindert das hübsche Gehäuse die Verwendung an einem Commodore 128

Über die Unijoysticle 2-Webseite erhält man Zugang zu einem ausführlichen Userguide und einer Liste von kompatiblen Controllern. Fazit: Sitzt passt (mit kleineren Unpässlichkeiten) und funktioniert. Jetzt fehlt mir nur noch ein passendes Einrad …

Veröffentlicht unter Allgemein, C128, C64, Hard | Schreib einen Kommentar

Xmas-Demos 2020

Weihnachtszeit ist Demo-Zeit. Passend zum Anlass wurden in den letzten Wochen wieder diverse Xmas-Demos veröffentlicht. Die Link-Sammlung (unten) wurde einem Thread im Forum64 entnommen.

ICON64 Christmas Demo (Saul Cross, Smila, Stuart Collier) YouTube

Christmas Megademo (Atlantis, Bonzai, Genesis Project, Lethargy, Offence) YouTube

Hyperborea (Artline Designs) YouTube

I Want to Believe (Atlantis) YouTube

XMAS 2020 (Censor Design) YouTube

Hö Hö Hö (Hardcore Mofokkahz) YouTube

Xmas Demo (Fatzone) YouTube

Veröffentlicht unter Allgemein, C64, Soft | Schreib einen Kommentar

Nicht unterm Baum: Raspberry PI 400

Als ich Anfang November im Netz (z.B. hier und dort) auf den Raspberry PI 400 stieß, war es fast wie ein Flashback. Ein Tastaturcomputer. Klein, handlich, transportabel. Was für Möglichkeiten. Für den Raspi, das ist bekannt, gibt es C64-Emulatoren, aber auch andere Systeme sollten kein Problem darstellen. Diese Spielwiese wollte ich unbedingt betreten. Und es war klar, was ich mir dieses Jahr unter den Weihnachtsbaum stellen wollte.

Raspberry PI 400Der Rasperry PI 400 von hinten mit den verfügbaren Anschlüssen (u.a. Gigabit Ethernet; 2 x USB 3.0, 1 x USB 2.0; Horizontaler 40-pin GPIO Header; 2 micro-HDMI Anschlüsse).

Bildquelle: raspberrypi.org

Wie sich herausstellte, war ich nicht der Einzige, der die Möglichkeiten erkannt hatte, zumal der Preis dieses elektronischen Spielzeugs (je nach Ausstattung zwischen knapp 70 und 100 Euro) geradezu herzzerreißend laut rief „kauf mich, kauf mich, kauf mich!“.

Im Forum64 hatte sich schon nach kurzer Zeit eine kleine Fangemeinde für das Gerät gefunden. Inzwischen gibt es auch diverse Projekte, um allerlei Betriebssysteme und Emulatoren auf dem Gerät laufen zu lassen. Was es aber derzeit nicht gibt, ist das Gerät selbst. Ausverkauft! Und wieder mal bestätigt sich: der frühe Vogel fängt den Wurm. 😉 Nun wird es nichts mit dem Weihnachtsgeschenk an mich selbst und ich muss warten bis das Gerät im nächsten Jahr wieder lieferbar wird. Aber 2021 wird ja sowieso alles besser!


CC2tv #279: Der Raspberry 400 (YouTube, 16.11.2020)

Veröffentlicht unter Allgemein, Hard | Schreib einen Kommentar

Digital Retro Park braucht Hilfe

Digital Retro Park 3DDer Digital Retro Park (DRP), ein Technikmuseum für Heimcomputer und Videospiele und vor gut zwei Jahren in Offenbach am Main eröffnet, hat ein Problem. Es ist das selbe, das in diesem Jahr alle Museen haben: keine Besucher und damit keine Einnahmen.

Um dem abzuhelfen, hat der dahinterstehende Verein eine Spendenaktion gestartet. Dazu erwirbt man ein recht cooles, zu diesem Zwecke aufgelegtes T-Shirt (Damen- oder Herrenshirt; verschiedene Größen von S bis 5XL).

Details zu der Aktion „Sei ein Retter des DRP Museums!“ finden sich auf der Webseite des Vereins. Dort erfährt man auch wie man sich das Shirt für 20,20 Euro (oder auch gern mehr) zu eigen machen kann. Die einmalige T-Shirt-Kampagne läuft bis zum 25. Dezember. Die Shirts gehen dann in der bestellten Auflage in Produktion und werden etwa zwei Wochen später lieferbereit sein.

Veröffentlicht unter Allgemein | Schreib einen Kommentar

Haus des Nikolaus

Passend zum heutigen Datum habe ich mich mit dem „Haus des Nikolaus“ auseinandergesetzt. Zum Selbststudium lohnt ein Blick auf die Internetseite „Mathematische Basteleien“ von Jürgen Köller, der dort eine umfassende Beschreibung des Problems liefert. Der ebenda gegebene Hinweis, dass man die möglichen Lösungen der Strichführung mittels eines Computerprogramms auch auf einem C64 ermitteln kann, war Anreiz genug, genau dieses zu versuchen. Das Ergebnis wäre vielleicht auch ein passender Beitrag zum aktuell in der Schlußredaktion befindlichen C64-Weihnachtsheft gewesen, wenn das Progrämmchen denn eher verfügbar gewesen wäre.

Die Eingangs erwähnte Internetseite liefert verschiedene Hintergrund-Links und so gibt es auch einen auf ein bereits bestehendes Programm von Matthias Jauernig zur Ermittlung aller existierenden Lösungen. Leider in C und leider – aber nicht verwunderlich – mit rekursiven Funktionsaufrufen. Weil sich das Commodore BASIC dafür nicht wirklich gut eignet, habe ich mich für die Umsetzung am C64 (bzw. C128) lieber an dem an „brute Force“ erinnernden Hinweis aus der zuerst genannten Quelle gehalten.

Haus des NikolausUm das Haus und die Strichreihenfolge zu beschreiben, werden alle Ecken durchnummeriert. Beginnend unten links mit der Eins geht es gegen den Uhrzeigersinn im Rechteck herum. Die Dachspitze erhält die Fünf. Über eine Verknüpfungsmatrix (wer mit wem) kann man dann definieren, welche Punkte miteinander verbunden sind und welche nicht. Da jede Verbindung nur einmal zulässig ist (also nicht übermalt werden darf) ist die Anzahl der gültigen Lösungen begrenzt.

Das Programm wird dadurch vereinfacht, dass es berücksichtigt – was sich mathematisch ableiten läßt -, dass die Konstruktion des Hauses stets unten links beginnt (Punkt 1) und unten rechts endet (Punkt 2); man kann das umdrehen, erhält dann aber nur ein Spiegelbild. Durch die definierte Start- und Endposition ergibt sich auch für die benachbarten Punkte eine eingeschränkte Variabilität. Über verschachtelte Schleifen und Tabellen hätte man das in einem BASIC-Programm sauber abbilden können, ich habe mich aber für „quick and dirty“ entschieden und alles in eine Schleife gepackt, aus der ich nur die sofort erkennbar ungültigen Werte per IF-Abfrage rausschmeiße. Nicht elegant, nicht schnell, aber es funktioniert (sehr, sehr langsam).


100 rem *** das haus vom nikolaus ***
110 rem
120 dim n(5,5),a(5,5):rem verknuepfungsmatrix
130 data 0,1,1,1,0
140 data 1,0,1,1,0
150 data 1,1,0,1,1
160 data 1,1,1,0,1
170 data 0,0,1,1,0
180 for i=1to5: forj=1to5
190 read a: n(i,j)=a
200 next: next
210 rem start bei 1 ende bei 2
220 rem 9 knoten (0/8), davon 7 variabel
230 dim k(8)
240 k(0)=1:k(8)=2
250 c=0: rem counter
260 rem * hauptschleife *
270 for k=2311111 to 5535554
280 k$=mid$(str$(k),2)
290 f=0: rem fehlerflag
300 fori=1to7
310 k(i)=val(mid$(k$,i,1)):ifk(i)=0 or k(i)>5 then f=1 :i=7
320 next: if f then 450
330 rem * init testmatrix *
340 for i=1to5: forj=1to5
350 a(i,j)=n(i,j)
360 next: next
370 rem * pruefung auf wegstrecken *
380 f=0: rem fehlerflag
390 fori=1to8
400 if a(k(i-1),k(i))=0 then f=1:i=8
410 a(k(i-1),k(i))=0: rem benutzter weg
420 a(k(i),k(i-1))=0: rem zugehoeriger rueckweg
430 next
440 if f=0 then gosub 480
450 next
460 print"*** ende ***"
470 end
480 rem * ausgabe *
490 c=c+1
500 print "loesung"c"{left}:";
510 forj=0to8: print str$(k(j));: next
520 print: return

Es gibt 44 Lösungen (nur so als Hinweis, falls man das Ende der Berechnungen nicht abwarten will). Etwas schneller als in reinem BASIC geht es mit einem Compiler und SuperCPU oder in VICE im Warp-Mode. Der mit BASIC 128 (Data Becker) für einen C128 compilierte Code ist hier verfügbar.

 

Errata (14.12.2020): Die Zeile 270 sollte wie folgt lauten:

270 for k=2311111 to 4555554
Veröffentlicht unter Allgemein, C128, C64, Soft | Ein Kommentar

Systemabsturz (Constantin Gillies)

Systemabsturz (Constantin Gillies)Obwohl ich die Retro schon 2017 abbestellt habe, erhalte ich immer noch Mails vom CSW-Verlag. Und in alter Verbundenheit lasse ich die nicht einfach im Spam-Folder verrotten, sondern lese sie manchmal auch. 😉

Vor gut einer Woche flatterte mal wieder so ein elektronischer Brief herein und daher weiß ich: Constantin Gillies, der Autor von Extraleben (Teil I bis IV), hat ein neues Buch geschrieben. Und es ist nicht das erste mit dem Protagonisten „Schröder“, einem Computerforensiker der sich, wen wunderts, mit altes Systemen herumschlägt.

Systemabsturz”, so der Titel, ist zwar reine Fiktion, aber viele Elemente der Geschichte sind von realer Technologie und wahren Begebenheiten inspiriert, heißt es im Eingangs erwähnten Mail. Na, das klingt doch vielversprechend!

Veröffentlicht unter Allgemein | Schreib einen Kommentar

Adventskalender

Conrad AdventskalenderWarum man einen Kalender, der nicht am ersten Adventssonntag sondern am ersten Dezember beginnt, Adventskalender nennt, mögen Sprachwissenschaftler oder besser noch Brauchtumsforscher ergründen. Wichtig ist: man hat damit seinen Spaß!

Vor zwei Jahren hatte ich mir daher einen Conrad Adventskalender „24 Elektronikideen für Tekkies“ zugelegt. Es sollte mal was anderes sein als Schokolade, dauerhaft anregend, nachhaltig. Aber irgendwie hatte mich auf halbem Weg die Bastelwut verlassen.

Letztes Jahr war es ein Adventskalender von Franzis „Programmieren mit Minecraft und Windows-Java“ (siehe dazu Beschreibung und Bewertung) auch hier sind die Türchen zwar geöffnet aber es wurde nichts entnommen. Dieses Jahr habe ich wieder einen Kalender … mit Schokolade.

Veröffentlicht unter Allgemein, OffTopic | Schreib einen Kommentar

Stell Dir vor es ist Halloween…

…und keiner geht hin. Corona macht’s möglich! Wenn man schon die lieben Kleinen heute Abend nicht raus schicken kann, zum Süßigkeiten schnorren, dann muss man sie eben auf andere Art und Weise beschäftigen (man will ja auch mal seine Ruhe haben). Passend dazu gibt es ein aktuelles Halloween-Spiel für den C64.

Halloweenie

Was TheReaperUK da veröffentlicht hat, kann allerdings für heutige oft allzuzahrte Kinderseelen ein wenig zu hart sein, zumal dann, wenn sie mit seidenweichen Konsolenspielen der Neuzeit verwöhnt wurden. Wer da sicher gehen will, kann sich das Ganze auch vorher auf  YouTube anschauen.

Get WitchyAlternativ kann man sich natürlich auch noch an den Spielen der letztjährigen „Halloween Game Dev Competition 2019“ verlustieren. Die C64-Releases findet man in der CSDb. Dort ist auch das Siegerspiel der Compo, „Get Witchy“ von Eric Hilaire, zu finden.

Veröffentlicht unter Allgemein, C64, Compo, Soft | Schreib einen Kommentar

Die Geschichte des Commodore KERNAL

Das angenehme an Sachartikeln zu Retro-Themen ist, dass sie gut altern. Anders als eine Zeitung, die am nächsten Tag nur noch zum Fischeinwickeln gut ist, behalten solche (historische) Betrachtungen ihren Wert. Heute hat man mich im Forum64 auf eine interessante Abhandlung aus dem Jahr 2018 über das KERNAL der Commodore 8-Bit-Rechner hingewiesen.

KERNAL RelationshipsBildquelle: Michael Steil, https://www.pagetable.com

Unter dem Titel „Commodore KERNAL History“ behandelt Michael Steil in seinem englischsprachigen Blog die Entwicklung der KERNAL-Tabellen vom PET bis zum C65 und beschreibt dabei auch die Möglichkeiten und Grenzen der Code-Kompatibilität von Programmen.

Eine bessere Zusammenstellung zu diesem Thema ist mir noch nicht begegnet. Hätte ich soetwas schon vor Jahren zur Verfügung gehabt, als ich die ersten Beiträge zur Multiplatform Programmierung schrieb,  hätte ich mir einiges an Rechercheaufwand sparen können.

Veröffentlicht unter Allgemein, C128, C64, CBM, Soft | Schreib einen Kommentar

LOAD-Magazin #6

Wie heißt es doch so schön: Unverhofft kommt oft. Gestern früh lag das neueste LOAD-Magazin (Ausgabe 6) des Vereins zum Erhalt klassischer Computer e.V. im Briefkasten!

LOAD Magazin #6

Wie in den Vorjahren ist die gedruckte Ausgabe vorerst den Vereinsmitgliedern und Spendern vorbehalten.  Eigentlich ist geplant, weitere Exemplare auf Veranstaltungen und über ausgesuchte Computermuseen anzubieten, aber in Zeiten von Corona sind diesem Vertriebskanal wohl enge Grenzen gesetzt. Demnächst wird das Magazin jedoch in einigen Retro-Webshops erhältlich sein und ab Oktober auch als PDF im freien Download.

Aus dem Inhalt:

  • Geschichte grafischer Benutzeroberflächen
  • Die Geschichte des Sinclair QL
  • Die alphaTronic Story
  • Macintosh Apple //e Karte
  • 50 Jahre Deutsche Computergeschichte
  • Commodore Museum Braunschweig
  • Classic Computing 2019 in Lehre
Veröffentlicht unter Allgemein | Schreib einen Kommentar