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Retro#5: nur für Spieler

Retro#5Heute habe ich endlich die Zeit gefunden, mich mit der neuen Retro#5 (in meinem Fall als GO64! 07-09/07 betitelt) zu befassen, die am letzten Samstag im Briefkasten lag. Wieder wurden von der Redaktion 96 Seiten gefüllt und wieder war die CD so fest eingeklebt, dass es mir fast das Heft zerriß. Hier sollte man mal nach einem besseren Klebstoff suchen (bei anderen Magazinen geht es ja auch).

Nachdem die Retro#4 für mich eine ziemliche Enttäuschung war, war ich sehr gepannt auf diese neue Ausgabe. Beim ersten „durchblättern“, macht die Retro#5 einen handwerklich soliden Eindruck. [Was allerdings nicht für die (fehlende?) Rechtschreibprüfung gilt, denn Standard schreibt sich auch nach der Rechtschreibreform am Ende noch immer mit d und nicht mit t!] Und, oh Wunder, es gibt auch wieder drei echte Disketten im Umschlag! Doch dazu später mehr.

Leider war auch diesmal wieder der Inhalt für einen GO64!-Leser nur von begrenztem Wert. Von ehemals 2 Seiten mit CeVi-News (wie in der alten GO64) ist jetzt noch eine gute Spalte übrig. Wieder dabei das Thema „Videos bei YouTube“ (eine knappe Spalte für den C64). Auf den Seiten 20 und 21 findet man einen Bericht über die Restaurierung eines C64 (von Pentagon, auch nachzulesen im Forum64) und von Seite 73 bis 77 der 15. Teil der „C64-Retro-Game-Show“. Ein neunseitges „Longplay“ von Crazy News (mit vielen Tips und Tricks) beschließt den CeVi-Teil.

Wenn man sehr wohlwollend ist, kann man noch einen Bericht über eine Ausstellung von Spielkonsolen und Heimcomputer dazuzählen, immerhin kommt der Begriff C64 in der Einleitung einmal vor. Auch ein zweiseitiger Artikel zu H.E.R.O. (10% Text, 90% Füllgrafik) führt den Begriff C64 auf, doch letztlich dient der Bericht nur als Hinweis auf eine neue Windows-PC Variante des Spiels. Bleibt noch der wirklich gut gemachte Artikel zu ScummVM, einen Emulator für Lucas-Arts-Spiele. Immerhin kann man mit dem Emulator – eigentlich ist es eher ein Interpreter – viele vom C64 bekannte Spieletitel zocken. Doch letztlich bleibt mein Urteil unverändert: Die Retro liefert zu wenig CeVi für „drei Ausgaben“ der GO64! und ist viel zu sehr auf Spiele ausgerichtet. Hardware-, Software- und Szeneinfos fehlen fast völlig.

Auf der Heft-CD gibt es Spiele für PC oder MacOS. Es ist zwar ein C64-Verzeichnis vorhanden, dieses ist aber leer. Nicht einmal die Diskimages der drei beiliegenden Disketten sind vorhanden. Dabei wäre das dringend angeraten. Bei mir ließ sich nämlich eine der Disks nicht lesen und eine Seite zeigte mir als Titel „Go64 10/99“. Offenbar war der Kopiervorgang auf diese Recyclingdisk gescheitert und wegen fehlender Qualitätskontrolle wurde die „halbgare“ Ware trotzdem ausgeliefert.

Überhaupt enthalten die Disks viele kleine Ärgernisse. So ist die Seite 1 auf der Rückseite der Disk und Seite 2 wird als „SIDE B“ betitelt. Zudem wurden die Header mit Großbuchstaben aus dem Groß/Kleinschrift Zeichensatz erstellt. Das sieht „toll“ aus, da der Rest der Disk wie üblich im Grafik/Großschrift Zeichensatz angezeigt werden muss. So oder so, man erhält Kuddelmuddel. Warum DEL-Files mal 4 und mal 9 Blocks umfassen, weiß sicher auch nur derjenige, der diese schlampige Zusammenstellung verbrochen hat. Der Begriff „lieblos“ trifft vermutlich am besten die Haltung, mit der hier gearbeitet wurde.

Wie (leider) schon gewohnt, fehlt auch diesmal wieder jede Erklärung zu den Inhalten der Disketten und so ist das ganze natürlich wenig nützlich. Um diesem Mangel etwas abzuhelfen, hier ein paar Infos:

Die 07/07 enthält ein Demo (Industrial Revolution) von Smash Design (veröffentlicht auf der Breakpoint 2007). [Auf meinem C128D bekomme ich den zweiten Teil nicht zum Laufen, was an der Rechnerkonfiguration oder aber einer defekten Kopie liegen kann.] Zusätzlich hat man noch ein altes Spielchen von Welle:Erdball und drei Beiträge von der letzten Willow-Party (s.u.) auf die Disk gequetscht.

Die 08/07 liefert bei mir vor allem eines: Schrott. Die Disk läßt sich nicht ordentlich lesen.

Die 09/07 enthält auf Seite 1 diverse Grafiken und T-Paint, einen Zoom4FLI-Grafik-Editor. Zudem gibt es ein Spielchen namens Fishbone, das bei mir aber jedesmal abstürzt, wenn man mit dem Gegner zusammenstößt. Seite 2 enthält die Ergebnisse der Grafikcompo der Willow-Party (das ist alles auch in der CSDb zu finden).

6,95 Euro kostet eine Retro#5. Für Retrospielefreaks ohne Systembindung sicher eine lohnende Investition. Das Heft hat Highlights, wie den Bericht zu ScummVM oder einen Artikel zum Film TRON. Leider hat man es nicht geschafft, den Emulator oder TRON-Spiele auf die CD zu brennen. Heft und CD existieren somit bezugslos nebeneinander, anstatt ein harmonisches und sich ergänzendes Ganzes zu bilden.

Als GO64!-Abonnent frage ich mich aber immer noch, warum vier Ausgaben (ein Jahrgang) der Retro für 25 Euro erhältlich sind und mein GO64-Abo 59,64 Euro kostet? Im Go64-Shop werden als Gegenleistung dafür „5 Ausgaben inkl. 4 x CD-ROM + 12 Disketten“ versprochen. Das bedeutet also, es wird ein (1!) zusätzliches Heft geben. Und dieses Heft wird zusammen mit 12 Schlabberdisks den stolzen Preis von 24,64 Euro haben (errechnet aus der Differenz der Abopreise). Mein lieber Scholli! Das nenn‘ ich Inflation.

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Retro#4: viel Papier, wenig CeVi

Retro#4Am Wochenende war die neue Retro#4 (auch als GO64! 04-06/07 betitelt) im Briefkasten. Stolze 96 Seiten Umfang, gedruckt in Kikibunti (Magenta) und Schwarz (innen sogar über 20 Seiten in Vierfarbdruck). Dazu die übliche CD, die leider so fest eingeklebt war, dass es mir das Heft etwas zerriß.

Der Inhalt war (für einen GO64!-Leser) leider eine herbe Enttäuschung. Eine Seite CeVi-News, Ein Bericht über C64-Videos bei YouTube (2 Seiten), die Fortsetzung des C-Kurses (3 Seiten), Ein „Longplay“ (4 Seiten) und ein Bericht über „System 3“ (Last Ninja) dazu ein Haufen böser Tippfehler. Ein bisschen wenig CeVi für „drei Ausgaben“ der GO64!.

Auf der CD gibt es 18 Spiele, die meisten für PC oder MacOS. C64? – Fehlanzeige! (zumindest was die Infodatei angeht). Nun ja, auf der CD sind auch sechs D64-Diskimages (echte „Schlabberdisks“ gibt es wohl keine mehr), sozusagen die GO64!-Disks der Hefte 04/07 bis 06/07. Die 04/07 und die A-Seite der 05/07 enthält das Demo „Desert Dream“ von der Breakpoint 2007. Auf der B-Seite der 05/07 findet man das „Cheese / Neos Mouse projekti„. leider kann ich kein Finnisch, und da jede Erklärung zu den Inhalten der Disketten fehlt (wie immer – leider!) ist das ganze schlichtweg wertlos. Auf den Disks zur 06/07 befinden sich diverse kleinere Demos und Spiele (von denen ich einige bei Gelegenheit mal ausprobieren werde).

Sind jetzt 9,95 Euro zuviel für eine Retro#4? Vielleicht, aber das Heft kostet jetzt nur noch 6,95 Euro! Und soviel ist es auf jeden Fall wert. Als GO64!-Abonnent frage ich mich jetzt aber, warum mich das ganze stolze 14,91 Euro kostet (siehe GO Retro!). Ich bin schon sehr auf die Erklärungen aus dem Verlag gespannt. Oder (böse, böse) wurde die Retro nur deshalb billiger, weil die GO64-Anonnenten die Differenz „sponsern“?

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Die 64’er? Gibt’s die noch?

Logo der 64erJa, die gibt es noch. Zweimal im Jahr kommt bei mir die PCgo mit einer 64’er-CD (alles eingeschweißt in eine Plastikhülle). Und heute war es wieder so weit. Die 64’er-CD-ROM 1/2007 bietet 600 MB Futter. Aufgeteilt in die Bereiche Demos (etwas mehr als zwei Dutzend), Videos, Musik, Info (verschiedene Disk- und PDF-Magazine), Games (mehr als 50) und PC-Tools. Mit dabei natürlich (!) auch wieder die aktuelle ConGo-Version.

Der Begrüßungstext beginnt mit den Worten: „Wieder einmal präsentieren wir ihnen eine voll gepackte CD mit Commodore-Software. Momentan scheint’s, als müssten wir auch nicht so bald damit aufhören. Es klingt vielleicht wie eine Durchhalteparole, aber die C64-Szene ist tatsächlich lebendig wie nie. Wussten Sie, dass es mittlerweile gelungen ist, Geos auf der Nintendo-Taschenkonsole DS ablaufen zu lassen? Oder dass eine neue Datassette in Entwicklung ist, die Daten statt auf Kassetten auf SD-Speicherkarten ablegt? Oder …“

Besonders interessant an der CD sind Ausschnitte (PDF) aus dem deutschsprachigen Buch „Die Commodore-Story“ und ein 273 MB umfassendes Promovideo, das Commodore früher den Besuchern des Werkes in Braunschweig vorgeführt hat. Übrigens findet man im gleichen Verzeichnis wie die Commodore-Story noch den Spieleteil der Retro #2 als PDF („sponsered“ by Enno).

Promovideo

Bei einem File auf der CD muss man aufpassen. Im Verzeichnis music gibt es die Datei Electric_Jesus.sid. Bei mir stürzt Winamp beim Versuch des Abspielens regelmäßig ab. Ein himmlischer Fingezeig? Offenbar gefällt es dem Herrn nicht, dass er hier in profaner und binärer Art auf eine Scheibe gepresst wurde.

Ich bin gespannt, wie lange es diese CD noch geben wird, schließlich dürfte die Anzahl der alten 64’er Abonnenten im Laufe der Zeit ganz schön geschrumpft sein und für eine Handvoll Freax würde sich der Aufwand nicht lohnen (es scheint aber außer mir noch ein paar ganz hartnäckige zu geben). Es ist mir auch schleierhaft, wie man als Einsteiger heutzutage noch zu einem solchen Spezialabo kommen kann, beworben wird es jedenfalls nicht. Wer sich für die CD interessiert, kann es ja mal versuchen.

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GO Retro!

Schon seit einigen Tagen lag die neue GO64! Heft 01-03/07 – auch als Retro#3 bekannt – neben meinem C128 und wartete auf eine Begutachtung. Nach den eher enttäuschenden Erlebnissen mit der Retro #1 und #2 hatte ich eigentlich keine rechte Lust, mich überhaupt mit dem dritten Heft zu befassen. Immerhin lagen diesmal drei 5,25″ Disketten in der Versandtüte, die hatten ja viele bei den letzten Ausgaben der GO64! vermisst.

Retro#3 Der Inhalt des Hefts wird dem Titel „Von Hackern und Helden“ gerecht. In mehrseitigen Beiträgen wird detailverliebt über Szenen aus dem Leben von Wau Holland, Mitbegründer des Chaos Computer Clubs, über die Anfänge der Hackerkultur und Cracker-Philosophien berichtet. Die Beiträge sind interessant und auch humorvoll verfasst und doch vermisst man den in einem journalistischen Beitrag erwarteten Bezug zu aktuellen Themen wie z.B. den Versuchen der Bundesregierung, Staatstrojaner zur Ausspähung der Bürger zu etablieren.

Der eher dokumentarische Schreibstil findet dann seinen Ursprung (und seine Berechtigung) in der Quelle der Texte. Sind doch zwei der drei Beträge Auszüge aus Büchern und der dritte scheint den Angaben im Heft nach ein Reprint aus der 64’er zu sein. Trotzdem bleiben die Beiträge lesenswert und liefern einen interessanten Einblick in eine Zeit, als die Bürger noch nicht alles schluckten, was ihre persönlichen Freiheitsrechte einschränkte.

Etwa ein Drittel des Hefts widmet sich Spielen in Form von Specials und aktuellen Spieletests (mit Hinweisen auf die CD). Der interessante Einstiegsbeitrag in dieser Rubrik greift nochmals das Thema Hacker auf und liefert Beispiele für die Umsetzung dieses Themas in Computerspielen von den Anfängen bis in die Neuzeit. Der C64-User kann hier aber nur wenig Nektar saugen (und auch die CD ist für ihn weitgehend wertlos).
Im Rest der GO64/Retro kommt er besser weg. Neben dem obligatorischen (?) Longplay (Harak Iri) findet sich noch ein Bericht von der ComBär Berlin (beste Grüße an Malte) und ein Interview mit Eckhard Borkiet (Eway 10 Software), der im 21. Jahrundert noch Datasettengames für den C64 erstellt und vertreibt.

Sogar Hardwarethemen werden angesprochen. Neben Atari-Projekten gibt es einen Test zum Competition Pro (USB), eine Bauanleitung für einen C64-Kernal-ROM-Adapter und Beschaltungspläne für XX1541-Kabel. Für mich am interessantesten war eine kleine Einführung in die Programmiersprache C. Der erste Teil des Kurses „C am C64“ ist für jeden Anfänger verständlich aufgebaut (sonst hätt‘ ich ja nichts verstanden) und macht Appetit auf die Fortsetzung.

Im restlichen Heft findet man immer mal wieder verstreut auch nützliches für den C64-User. Leider gibt es (noch immer) keinerlei Informationen im Heft zur Heftdiskette. So wird zwar das Spiel Bomberman C64 vorgestellt, der Hinweis auf die Disks jedoch vergessen. Dabei sind die Disketten (sehr löblich!) auch als D64-Images auf der CD vorhanden!

Fazit: Für einen C64-Fan ist die Retro #3 ein Kauftip. Sie ist um Klassen besser, als die beiden Vorgängerhefte.

Und was ist mit GO64!-Abonennten? Für Sie gibt es im Editorial ein paar versöhnlich stimmende Worte von Wolfgang Meck. Von Enno lag zudem ein kleiner Zettel bei, der etwas ausführlicher hätte ausfallen dürfen, aber zumindest den Versuch einer Erklärung liefern will. Besonders interessant ist folgendes Zitat: „… Zudem sind zu den großen Kombiausgaben weitere Einzelausgaben der GO64! geplant. Die GO64! liegt mir persönlich sehr am Herzen und wird nicht aufgegeben. …“. Das stimmt hoffnungsfroher als die Aussage von Seba im Forum64, der ja mit Zeitproblemen beim Lay-Out der GO64! kämpft(e). Was Ennos Zettel allerdings ausklammert, ist die noch immer offene Frage, warum die Retro für 9,95 Euro verkauft wird und der GO64!-Abonnent dafür den Gegenwert von 3 Heften (14,91 Euro), also das Eineinhalbfache investieren muss?!

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Go Go GO64! *

[GO64 03/2006]

Das Cover der neuesten GO64! (Heft 03-05/2006)

Wer schon lange auf die neueste Ausgabe der GO64 wartet, ist nicht allein. Doch jetzt scheint sich was zu tun. Das dritte Heft soll am 11. Juli herauskommen, so jedenfalls wird es auf www.go64.de angekündigt.

Wenn man genauer hinschaut sieht man, dass es sich bei diesem Heft um eine tripple-Ausgabe handelt. Die Heftnummer ist daher 03-05/2006. Somit werden März, April und Mai in einem Aufwasch abgehandelt. Es bleibt nur zu hoffen, dass man im Innern keine Terminankündigungen für diese Monate findet…

Wer so lange nicht warten will, kann sich ja in der Zwischenzeit mit anderen „Print“-Magazinen (eigentlich sind es PDF-Magazine zum selberdrucken) vergnügen. Drei stehen zur Auswahl:

Viel Vergnügen!

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