Von der gestrigen HomeCon habe ich leider nicht viel mitbekommen. Ich war zwar vor Ort und das auch rechtzeitig, bin zudem recht lang geblieben, aber dummerweise musste ich erst meinen Lieblingsrechner, der auf der Bunkerparty „abgeraucht“ war, reparieren und das hat gedauert. Sehr lange gedauert. Wie sich abschließend herausstellte, war es zudem vergebliche Liebesmüh!
Ich hatte vorsorglich einen ganzen Stapel Commodore 128 D zur HomeCon geschleppt, um für alle Fälle was funktionierendes zur Hand zu haben. Dann startete ich meine „Reparaturversuche“. Da meine Hardwarekenntnisse im Austausch von Sicherungen enden, hatte ich einfach einen Ersatzrechner mit defekter Floppy zum Ausschlachten freigegeben und schraubte daher die von mir als defekt deklarierte Platine aus dem Lieblingsrechner raus und setzte die Platine aus dem Ausschlachtgerät ein. Die prinzipielle Funktionsfähigkeit der Ersatzplatine hatte ich zuvor getestet. Es muss hier angemerkt werden, dass eine C128-Platine mit ziemlich viel Schrauben befestigt ist und man zuvor Laufwerk und Frontblende entfernen muss. Es war also eine mehrstündige Schrauborgie.
Nachdem ich alles wieder zusammengesteckt hatte, vor allem musste ich die spezielle MMU-Platine für die SuperCPU von der „defekten“ Platine abnehmen und in die Ersatzplatine einbauen, kam der Moment der bitteren Wahrheit. Auch mit neuer Platine wollte der Rechner nicht starten. Nach weiteren Stunden von hin- und hergefrickel, Austausch von Komponenten und diversen Tests, musste ich endlich der bitteren Wahrheit ins Gesicht sehen: Ich hätte mir den Platinentausch sparen können! Defekt war nicht die Hauptplatine sonden der MMU-Adapter für die SuperCPU. Ohne diesen (also nur mit MMU betrieben) arbeitete das Gerät tadellos. Dass dieser Adapter, der zweifelsohne das neueste Bauteil im Rechner darstellte, defekt sein könnte, hatte ich wohl nicht wahr haben wollen und daher zuvor einen Test ausgeschlossen. Leider ist die SuperCPU128 ohne MMU-Adapter nicht im C128-Modus funktionsfähig, ich stehe also vor einem echten Problem.
Den Rest der HomeCon habe ich bei all dem Frust nur wie durch einen Schleier mitbekommen. Wie man schon während der Veranstaltung der ausgehängten ersten HomeCon-Zeitung (erstellt auf einem Atari mit Nadeldrucker) entnehmen konnte, wurde wieder (bei nahezu unablässigem Regen) gegrillt. Getränke und Kuchen gab es ebenfalls reichlich.
Im Verlaufe des Tages habe ich gut 40 Teilnehmer aller Altersklassen gezählt. Nach verhaltenem Start wurde der Saal zunehmens voller und voller. In einer Ecke war ein Atari ST-Netzwerk aufgebaut. Wer wollte, konnte seine Mitspieler als Smilies in einem Irrgarten jagen. Die offizielle SpielCompo wurde mit „Castle Crisis“ auf einem Atari 800XL ausgefochten. Aus mir unerfindlichen Gründen habe ich Platz 2 belegt, wo ich bei sowas sonst doch in der ersten Runde ausscheide.
Zu guter Letzt habe ich dann noch meinen Megabit 128 Internal Function-ROM Adapter in den Sockel U36 eingebaut und getestet. Dieses schöne Stück Hardware schlummerte schon einige Zeit völlig zu unrecht ungenutzt in meiner Hardwarekiste und so war die HomeCon auch für mich letztlich nicht nur eine lehrreiche sondern auch eine erfolgreiche Veranstaltung.
Bilder von der HomeCon gibt es im Photoalbum auf C128.Net